Die Kajak-Typen

Fast jeder Paddler wünscht sich die eierlegende Wollmilchsau in Kajak-Form: Ein Boot, das bei langen Wanderfahrten auf ruhigem Gewässer ebenso viel Spaß macht, wie im wuchtigen Wildwasser oder in der Spielwelle – doch physikalisch sind hier schon in der Bootsform Grenzen gesetzt. Manche Hersteller bieten mittlerweile sogenannte Crossover-Kajaks an, die versuchen die Brücke zwischen Wildwasser- und Touren-Kajak zu schlagen. Wer sich jedoch voll und ganz einem der Bereiche widmet, wird wahrscheinlich mit einem reinrassigen Kajak der entsprechenden Kategorie glücklicher und überlegt sich für andere Aktivitäten womöglich den Griff zum Zweitboot (oder Drittboot).

Hier geben wir eine kleine Übersicht, welche Kajak-Typen es gibt und wo ihre jeweiligen Stärken liegen.

Touren-Kajak

Die Längsten unter den Kajaks. Durch ihre lange und schmale Bauform sind sie sehr spurtreu, brechen nicht so leicht aus und erziehlen vergleichber hohe Geschwindigkeiten. Auch laufen sie bei ruhigem Gewässer und sogar gegen leichte Strömung auch noch etwas nach, wenn man mal das Paddeln aussetzt. Durch die lange Form bieten Sie in Bug und Heck Stauraum für Ausrüstung. Je nach Größe lässt sich hier sogar ein kleines Zelt, Schalfsack, Kleidung und Proviant wasserdicht im Rumpf verstauen.
Manch Fabrikat ist sogar mit einer Steueranlage am Heck ausgestattet, die sich über Fußpedale bedienen lässt und man somit das Boot leichter manövrieren kann.

Länge:
3,50 – 4,50 Meter (Seekajaks sogar bis 5,50 Meter)

Einsatzgebiet:
– Seen und Wanderflüsse
– Meer in Küstennähe (Spezielle See-Kajaks)

Wissenswertes rund ums Kanu

River Runner

Das ideale Boot für leichtes bis mittleres Wildwasser. Durch ausgeprägte Kanten und einen flachen Boden gelingt das Surfen in Wellen spielend. Durch das abgeflachte Heck wird das Unterschneiden ermöglicht, wodurch sich Kerzen und Pirouetten beim Ein- und Ausfahren ins Kehrwasser vollführen lassen. Schnell und agil bringt er viel Spiel-Potential.
Allerdings macht ihn seine Form anfälliger für falsches Kanten, wodurch manch Anfänger im Kehrwasserfahren vielleicht öfters mal baden geht.

Länge:
2,30 – 2,75 Meter

Einsatzgebiet:
– Leichtes bis mittleres Wildwasser
– Zahmwasser mit stetiger Strömung
– Surfen an Playspots

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Creeker

Das Werkzeugs fürs Grobe. Ob Wuchtwasser oder Wasserfall, ein Creeker ist gemacht um dich durch die wildesten Gewässer zu brigen.
Mit viel Volumen in Bug und Heck hat er einen raschen Auftrieb, dennoch ist er kurz genug, um auf verblockten Strekcken wendig zu bleiben. Der leicht runde Boden verzeiht kleinere Fehler und erleichtert das Rollen.

Länge:
2,30 – 2,80 Meter

Einsatzgebiet:
– Leichtes bis schweres Wildwasser
– Zahmwasser mit stetiger Strömung

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Rodeo-/Freestyle-Kajak

Wer nicht gerne Kilometer macht, sondern lieber sein akrobatisches Können am Playspot zeigt, für den ist ein Freestyle-Kajak der ideale Untersatz und oft das erste Zweitboot.
Sehr kurz gehalten und mit wenig Volumen in den Enden, gelingen mit etwas Übung die bekannten Moves. Dennoch bietet die hochgezogene Einstiegsluke genug Volumen, um auch in wuchtigerem Wasser wieder an die Oberfläche zu gelangen.

Länge:
1,75 – 2,20 Meter

Einsatzgebiet:
– Leichtes bis mittelschweres Wildwasser
– Playspots mit Wellen und Walzen

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Größenvergleich der verschiedenen Kajak-Typen

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